Der Autor Stefan Bošković und die Übersetzerin Elvira Veselinović werden über den Roman sprechen und daraus lesen. Die Veranstaltung wird moderiert von Maja Gebhardt.
“Das Ministerium tötet die Künstler“.
Eine Schlagzeile, die dem montenegrinischen Kulturminister Valentino Kovačević alles andere als gelegen kommt, denn es ist keine beliebige Metapher. Im Spannungsfeld zwischen einem beruflichen und einem privaten Todesfall wird der Minister herumgewirbelt – vor sich die strahlende Perspektive auf Anstellung bei einer EU-Institution, hinter sich die dunklen Mächte patriarchaler und kirchlicher Vetternwirtschaft.
Auf filmische Weise werden an neun erzählten Tagen zahlreiche Facetten des literarisch noch weitgehend unbekannten kleinen Landes ausgeleuchtet und in Szene gesetzt. Auf die Ereignisse blicken wir durch die Augen des Ministers höchstpersönlich. Seine Gedanken und Gefühle, jedes Zipperlein erleben wir beim Lesen hautnah mit – und betrachten ihn trotzdem mit kritischer Distanz, während er auf den Abgrund zurast. Oder doch nur auf den nächsten Posten mit hübscher Aussicht?
Stefan Bošković wurde 1983 in Podgorica geboren. Er ist Dramaturg am Montenegrinischen Nationaltheater und Dozent an der Fakultät für Darstellende Künste. Als Schriftsteller ist er für den pornografischen Roman Šamaranje (2014) und die Kurzgeschichtensammlung Transparentne životinje (2018) bekannt. Bošković ist auch in anderen Genres tätig, er hat Drehbücher für Theaterstücke, Spiel- und Kurzfilme, Sitcoms und Dokumentationen geschrieben und ist Gründungsmitglied einer alternativen Theatergruppe. Der Minister wurde 2020 mit dem Literaturpreis der EU und 2021 mit dem CEI Award for Young Writers ausgezeichnet und ist einer der ersten auf Deutsch veröffentlichten montenegrinischen Romane der Gegenwart.
Die Veranstaltung findet statt in:
Theater Boka
Wollankstr. 112
13187 Berlin
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